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Sind dein YouTube-Kanal oder einige Videos darin speziell für Kinder?

 

Du wunderst dich vielleicht, wieso ich in meinem Blog etwas über Kinder schreibe. Normalerweise schreibe ich doch hier immer für dich im fortgeschrittenen Alter.

Das hat einen bestimmten Grund:

Vielleicht hast du einen YouTube-Kanal für deine Enkel oder gemeinsam mit deinem Enkelkind. 

Ich kenne viele ältere Menschen, die einen eigenen YouTube-Kanal betreiben. Und ich kenne einige, die ihn gemeinsam mit ihrem Enkelsohn oder ihrer Enkeltochter führen. Ich liebe deren Videos, denn sie kommen immer direkt aus dem Leben und verbinden Generationen.

Wenn du also dazu gehörst, dann ist dieser Artikel wichtig für dich.

Warum?

Egal, ob dein Youtube-Kanal oder deine Youtube-Videos speziell für Kinder sind oder nicht – du musst handeln!

 

Vor ein paar Tagen erhielt ich von YouTube eine E-Mail, wie vermutlich alle Youtuber. Darin wurde ich über eine gravierende Änderung informiert. Die Änderung der YouTube-Nutzungsbedingungen vom 12.11.2019 bleibt nicht ohne gravierende Auswirkungen auf alle YouTuber.

YouTube hat die folgende Mitteilung geschickt (Auszug):

„Du bist rechtlich verpflichtet, das US-Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet (Children's Online Privacy Protection Act, COPPA) und/oder andere Gesetze zu befolgen. Du musst angeben, ob deine Videos speziell für Kinder sind. Nutze dafür einfach das neue Upload-Tool.“

Ab sofort muss jeder, der einen YouTube-Kanal hat, im YouTube Studio bei allen zukünftigen und sogar bei den vorhandenen Videos angeben, ob seine Inhalte speziell für Kinder oder nicht speziell für Kinder erstellt wurden. 

Diese Änderung der YouTube-Nutzungsbedingungen dürfen wir keinesfalls ignorieren. Sonst laufen wir Gefahr, dass unser YouTube-Kanal gesperrt wird. 

 

Was ist der Hintergrund für diese Änderung?

Das Ganze hängt mit einer Einigung nach einer langjährigen Auseinandersetzung zwischen YouTube und der US-Handelsbehörde zusammen, nach der YouTube sich jetzt strenger an Gesetze zum Schutz von Kindern halten muss.

Das oben genannte US-Gesetz ist bereits im Jahr 2000 in Kraft getreten und soll speziell Kinder schützen. Es geht dabei vor allem um Kinder, die das Internet nutzen. Und das setzt YouTube jetzt um.

 

Das darfst du nicht ignorieren!

Die rechtliche Verpflichtung gilt weltweit, unabhängig vom Standort. Lediglich das Alter der Kinder variiert von Land zu Land.
In den USA gelten Kinder als solche, solange sie das 13. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. 

Nach deutschem Recht ist ein Kind jemand, der noch nicht 14 Jahre alt ist. Jedes Kind bis 13 ist also bei uns Kind und wird besonders geschützt. In Deutschland gilt das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz. Aber bei der Nutzung von YouTube gilt für uns eben auch das oben erwähnte US-Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet (COPPA).
(Link zum Bundeskinderschutzgesetz am Ende des Artikels)

 

Was wird sich ändern durch die Zielgruppe „speziell für Kinder“?

Aufgrund des US-Gesetzes wird sich für die YouTuber, die Videos speziell für Kinder erstellen, einiges ändern. Die Änderungen werden im Januar 2020 in Kraft treten. YouTube hat jetzt schon die neue Funktion „Zielgruppe“ eingeführt.

Ab Januar 2020 wird die Erfassung von Daten bei Inhalten speziell für Kinder eingeschränkt. Personalisierte Werbung für diese Inhalte werden deaktiviert. Das hat natürlich für die Monetarisierung der Videos erhebliche Folgen. Das sollte uns aber der Schutz der Kinder wert sein. Unter Videos speziell für Kinder wird außerdem die Kommentar-Funktion ausgeschaltet und Benachrichtigungen für solche Inhalte. In den Videos können keine Info-Karten und Endcards mehr eingesetzt werden. Diese Videos können auch keiner Playlist oder „Später anschauen“ mehr hinzugefügt werden.
(Link zur Liste der betroffenen Funktionen am Ende des Artikels)

Wer also einen YouTube-Kanal betreibt, MUSS explizit festlegen, ob seine Inhalte speziell für Kinder erstellt wurden bzw. werden.

 

Du musst jetzt handeln!

Egal, ob du einen YouTube-Kanal speziell für Kinder hast oder nicht, du MUSST zwingend die Einstellung in deinem Kanal vornehmen.

Dieser Hinweis auf deine rechtliche Pflicht erscheint immer, wenn du den YouTube Creator aufrufst und die Einstellungen noch nicht vorgenommen hast:

Hinweis auf rechtliche Pflicht

 

 

 

 

Was passiert, wenn du in deinem Kanal diese Einstellung nicht vornimmst?

Dann kann (oder wird) es passieren, dass YouTube die genannten Features für deinen Kanal sperrt, auch wenn deine Videos nicht speziell für Kinder sind. Es wäre doch schade, wenn du mit deinem Kanal keinen grünen Zweig mehr gewinnst, weil niemand interagiert oder sich nicht lange in deinen Videos aufhält. Der YouTube-Algorithmus wird dann von sich aus die Einstellungen vornehmen, egal, ob es richtig ist oder nicht. Um dir diesen Ärger zu ersparen, tue es lieber ab sofort selbst. Du kannst die Einstellung für deinen gesamten Kanal oder aber auch für einzelne Videos vornehmen. Selbst, wenn du für deinen Kanal „nicht speziell für Kinder“ eingestellt hast, kannst du diese Einstellung für einzelne Videos abändern, falls notwendig.

Also nimm das Thema bitte nicht auf die leichte Schulter.
Wenn du nicht so recht weißt, wie deine Videos einzuordnen sind, ob speziell für Kinder oder nicht, dann findest du in der YouTube Hilfe Unterstützung.
(Link zur YouTube Hilfe am Ende des Artikels)

Ich dachte erst, dass ich die Einstellung für jedes meiner über 150 Videos einzeln vornehmen muss, denn in der E-Mail von YouTube stand, dass das sowohl für neue, als auch für bestehende Videos gilt. Zum Glück brauchte ich das nicht. Ich konnte meinen gesamten Kanal so einstellen, dass er nicht speziell für Kinder ist. Wobei in unserem Alter werden wir gern wieder zu Kindern. Aber in dieser Hinsicht müssen wir nicht geschützt werden. (Kleiner Scherz)

 

So geht die neue YouTube Zielgruppen-Einstellung

 

Lass dir zeigen, wie du mit nur wenigen Klicks deiner Pflicht zum Schutz der Kinder bei der Benutzung von YouTube nachkommst. 
Ich habe die einzelnen Schritte der YouTube-Zielgruppen-Einstellung in einem Video gezeigt, Schau mir also über die Schulter und mach dann einfach alles in deinem eigenen YouTube-Kanal nach.
Wenn du lieber liest, als ein Video anzuschauen, dann findest du die Schritt-für-Schritt-Anleitung unter dem Video hier im Artikel.

Klicke auf das Vorschaubild, um das Video zu starten:

Speziell für Kinder oder nicht - Beachte diese YouTube-Änderung unbedingt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schritt für Schritt die Zielgruppe in deinem YouTube-Kanal richtig einstellen

 

  1. Starte deinen YouTube-Kanal und gehe in dein Creator-Studio
    Du kannst direkt hier die Kanaleinstellung speziell für Kinder vornehmen.

Kanaleinstellung speziell für Kinder

 

 

2. Sollte der Hinweis zur Kanaleinstellung nicht mehr angezeigt werden, klickst du in deinem Creator-Studio links unten auf Einstellungen.

Einstellungen YouTube-Kanal

 

 

3. Es öffnet sich ein Fenster, in dem du auf Kanal klickst und dann auf Erweiterte Einstellungen.
Hier entscheidest du dich, was für dich zutrifft. Du hast hier die Möglichkeit, die Einstellung für deinen gesamten YouTube-Kanal vorzunehmen oder für die Einstellungen jedes Video zu prüfen. Auch wenn du Einstellung für deinen gesamten YouTube-Kanal festgelegt hast, hast du die Möglichkeit, abweichend davon die Einstellung „speziell für Kinder“ oder „nicht speziell für Kinder“ vorzunehmen.
Speichern nicht vergessen!

Einstellungen speziell für Kinder

 

Das war´s schon!

 

Ab sofort bekommst du bei jedem Hochladen eines Videos die Möglichkeit, speziell für dieses Video festzulegen, was zutrifft.

Video hochladen - speziell für Kinder oder nicht

 

 

 

 

Ergänzung, falls dich das auch interessiert

YouTube hatte schon im Sommer 2019 seine Nutzungsbedingungen für den Europäischen Wirtschaftsraum und die Schweiz überarbeitet, um mehr Transparenz zu schaffen und sie nutzerfreundlicher zu machen. Die seit 22.7.2019 wirksamen Änderungen der Nutzungsbedingungen kannst du im Detail hier nachlesen.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Bessere Verständlichkeit der Nutzungsbedingungen
Es wurden einige Änderungen vorgenommen, um besser zu verdeutlichen, wie YouTube funktioniert.
Die Lizenz, die du YouTube für deine Inhalte erteilst, wurde genauer und verständlicher erläutert.

Bessere Transparenz und Kommunikation
Die überarbeitete Version enthält unter anderem Links zu den YouTube-Richtlinien und zur YouTube-Hilfe. Außerdem wird es in Zukunft mehr Benachrichtigungen bei Änderungen geben, die Nutzer betreffen

Wenn dein (Enkel-) Kind YouTube Kids nutzen darf oder du die YouTube-Einstellungen für das Kind über Family Link verwaltest, solltest du beachten, dass du die Nutzungsbedingungen auch für dein Kind akzeptierst, wenn du ihnen zustimmst. Sprich mit deinem Kind über diese Änderungen.

Wenn du mehr erfahren möchtest oder falls du mit den neuen Nutzungsbedingungen nicht einverstanden bist und YouTube deshalb nicht meh

Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt?
„YouTube kann gegebenenfalls Ihren Zugriff oder den Zugriff Ihres Google-Kontos auf den gesamten oder einen Teil des Dienstes kündigen, wenn YouTube berechtigterweise davon ausgeht, dass die Bereitstellung des Dienstes an Sie nicht mehr wirtschaftlich ist.“ 

An der Datenschutzerklärung von Google hat sich nichts geändert, da die Änderungen an den Nutzungsbedingungen sich nicht darauf auswirken, wie YouTube Daten erhebt und verarbeitet. Du hast auch jederzeit die Möglichkeit, in deinem Google-Konto deine Datenschutzeinstellungen zu prüfen und festzulegen, wie deine Daten verwendet werden dürfen.
Weitere Informationen zu den im Juli 2019 veränderten Nutzungsbedingungen findest du in der YouTube-Hilfe
(Links siehe unten).

 

 

Weiterführende Links zu diesem Artikel

Mein YouTube-Kanal

Video Schritt für Schritt Anleitung

Bundeskinderschutzgesetz

Liste der von der neuen Änderung betroffenen Funktionen.

YouTube Hilfe

Datenschutzerklärung von Google

Google-Konto

 

 

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